Jeder von uns hat schon einmal ein Auge auf sein Traumhaus riskiert, doch die Modedesignerin Julie de Libran hat jahrelang auf ihres gestarrt. Im Jahr 2010 bezog sie eine Wohnung im fünften Stock in Saint-Germain-des-Prés, in der zuvor die Familie ihres Mannes Stéphane de Luze gelebt hatte. Es war die perfekte Basis für das Paar, um eine eigene Familie zu gründen, während sie in Paris für Marc Jacobs bei Louis Vuitton arbeitete und seit 2014 als künstlerische Leiterin bei Sonia Rykiel. Als de Libran hörte, dass die Wohnung im Innenhof unter ihr frei würde, bot sich eine einmalige Gelegenheit: „Ein Architektenpaar hatte dort gewohnt“, erzählt die Designerin, „doch ursprünglich war es das Archiv des Larousse-Verlags, den Stéphanes Großvater geleitet hatte. Ich wusste, dass wir es haben müssen! Es ist so ruhig und hat einen kleinen Patio, aber mit den Eisenträgern und dem Mauerwerk wirkt es eher wie ein Loft in SoHo als ein Pariser Apartment.“
Tatsächlich handelt es sich um ein Triplex: Das Erdgeschoss bietet Platz für die Küche mit großem Esstisch, eine Art Wohnraum, der auch zum Arbeiten genutzt wird, sowie ein separates Schlafzim- mer mit angeschlossenem Bad. In der Etage darunter entstanden eine Hausbar und Raum für Ausstellungen sowie zusätzliche Staumöglichkeiten. Im ersten Obergeschoss liegen die Schlafzimmer der Familie. Auf den ersten Blick fallen im Haus die eisernen Geländer und Träger in Kombination mit den unverputzten Klinkern ins Auge, die man sonst eher in Big Apple sieht oder vermutet. „Um diesen Industrial-Look zu betonen, habe ich die Deckenabhängungen entfernen lassen, die Raumfolge geöffnet und besondere Details wie die Stahlträger farblich akzentuiert.“
Der gesamte Beitrag erwartet Sie in Ausgabe 04/2022 der WOHN!DESIGN. Ab dem 29.06. am Kiosk und auf wohndesign.de erhältlich.
TEXT: MARK C. O‘FLAHERTY / STEPHAN DEMMRICH