Cocktail Trends 2024:
Vom Lachs-Martini über Toppings aus dem 3D-Drucker bis hin zu Heliumblasen im Drink: Die Cocktail-Mixer lassen sich dieses Jahr einiges einfallen.
Was trinkt die Welt? Diese Frage stellen sich Experten der Kimpton-Hotels alljährlich. Die Boutique-Marke der Interconti-Gruppe, zu der auch Six Senses, Regent und Crown Plaza gehören, veröffentlicht regelmäßig einen Trendbericht, wohin die Geschmacksreise in ihren Bars und Restaurants geht. Die Ausgabe 2024 überrascht dabei mit ungewöhnlichen Aromen und Kombinationen.
Der Umami-Geschmack im Cocktail kehrt zurück
Ein Klassiker unter den herzhaften Drinks ist der White Truffle Martini, den Susanne Baró Fernández vor Jahren für ihre Berliner Bar „Timber Doodle“ kreierte. Weißer Trüffel und Avocado-Öl geben ihm jenen vollmundig würzigen Geschmack, den die Japaner Umami nennen. Kimpton greift diese Geschmacksrichtung nicht nur auf, sondern erweitert sie mit unkonventionellen Zutaten.
Laut Einschätzung der Barkeeper werden künftig noch mehr untypische Fette verwendet, um den Spirituosen einen samtigen Charakter zu verleihen. Auch Extrakte von Lachs oder Entenconfit sollen dabei zum Einsatz kommen und eine Alternative zum klassischen süßen Sirup bieten. Überhaupt scheinen Zutaten aus der Küche ziemlich angesagt auf den Cocktail-Karten des Jahres 2024. Insbesondere alkoholfreie Drinks würden von Gewürzen wie Biquinho-Paprika, schwarzem Sesam-Mus (Tahin) und mexikanischer Salsa Macha profitieren. Aber auch Fisch- und Sojasoße oder gesüßte Kondensmilch seien eine Alternative zu den konventionellen Cocktail-Infusionen.
Raffinierte Texturen und Toppings für den Drink
Ein guter Cocktail soll aber nicht nur köstlich die Kehle hinunterfließen, sondern vorher auch ein schönes Mundgefühl erzeugen. Die Experten setzen dabei auf Zutaten wie ganze Kakaobohnen, Pistazien- oder Rosenstaub. Sie nehmen knusprige Drachenfrüchte und füllen essbare Heliumblasen ins Glas, was den Trinkenden – je nach Alter und kulturellem Background – eine Assoziation an Bubble-Tea oder die Molekularküche der Sternegastronomie vermittelt.
Wo früher ein Schirmchen oder ein Salzrand als Garnierung genügten, werfen High-Tech-Bartender nun ihren 3D-Drucker an. Sie produzieren aufwendige Toppings, die etwa das salzige oder pikante Getränk mit einer glänzend zitronigen Haube krönen. Darunter brodeln neue Alkoholika. Zwar bleiben Gin, Tequila und Bourbon weiterhin Favoriten, daneben sollen sich 2024 aber auch lateinamerikanische Spirituosen und Liköre wie Aguardiente, Singani und Cocuy etablieren. Na dann Prost! Oder sollen wir bei so vielen herzhaften Zutaten lieber sagen: guten Appetit?