Sanderson: Dekoration aus Tradition

Sanderson

Über 160 Jahre alt, aber immer auf der Höhe der Zeit, was Stoffe und Tapeten angeht: Sanderson zeigt, wie man schnelllebige Einrichtungstrends übersteht.

Zurück zum Ursprung: Gerade zieht die Sanderson Design Group zurück ins Voysey House. Das imposante, denkmalgeschützte Gebäude im Londoner Stadtteil Chiswick entstand 1902 als Erweiterung der ersten Tapetenfabrik am Standort. Damals war Sanderson schon mehr als 40 Jahre alt. Und heute? Vereint das Traditionsunternehmen sechs britische Luxusmarken für die Inneneinrichtung unter einem Dach.

Sechs Marken und sechs Stilrichtungen

Die Kernmarke „Sanderson“ existiert seit 1860 und wurde von Arthur Sanderson für den Import französischer Tapeten gegründet. 1879 begann die eigene Produktion und seit den 1920er-Jahren liefert das Unternehmen quasi ununterbrochen Stoffe, Farben und Tapeten an die britischen Königspaläste. Die Muster mit teilweise handgezeichneten Motiven sind charakteristisch für das Vereinigte Königreich und bedienen sich aus einem umfangreichen historischen Archiv. Gleichzeitig interpretiert Sanderson sein Erbe neu – wie in der aktuellen Kollektion mit dem Londoner Modedesigner und Illustrator Giles Deacon (Bild oben).

Das Label „Morris & Co.“ pflegt Design in der Tradition von William Morris (1834-1896). Der britische Maler, Architekt, Dichter und frühe Umweltaktivist war einer der Gründer der „Arts and Crafts“-Bewegung und selbst in der Inneneinrichtung tätig. In den 1930er-Jahren übernahm Sanderson das von ihm mitgegründete Unternehmen Morris & Co und führt sein Erbe seither mit Blätter- und Blumendekoren sowie Neuinterpretationen der originalen Muster fort.

„Zoffany“ entwirft traditionelle Textilien wie Damast oder Samt und verleiht ihnen dabei einen modernen Twist. Das Label „Clarke & Clarke“ richtet sich mit lebendigen Farben und eklektischen Mustern an eine junge, experimentierfreudigere Zielgruppe, was nicht zuletzt die afrikanisch inspirierten Entwürfe von Breegan Jane zeigen. Ähnliches gilt für „Harlequin“, das innerhalb der Markenfamilie das wohl vielseitigste Portfolio an Mustern anbietet. „Scion“ schließlich setzt mit spielerischen und grafischen Motiven Akzente. Das junge Label kam erst 2012 auf den Markt und erreichte mit seinem Dekor „Mr. Fox“ schnell Bekanntheit. Der gezeichnete Fuchs mit seinem ungewöhnlich langgezogenen Körper ist mittlerweile auch auf Bettwäsche, Porzellan und sogar einem Silikon-Spatel für die Küche zu finden.

Mit einem Fuß in der Vergangenheit …

… und mit dem anderen in der Zukunft. Das scheint das Erfolgsrezept der Sanderson Design Group zu sein, die weltweit etwa 600 Mitarbeitende beschäftigt. Großbritannien ist und bleibt dabei der Stützpunkt des Unternehmens – mit einer Tapetenfabrik in Loughborough und einer Stoffdruckfabrik in Lancaster sowie dem neuen (und alten) Firmensitz in Chiswick. Das Voysey House mit seiner weiß glasierten Ziegelfassade wurde von dem berühmten Architekten und Designer Charles F.A. Voysey im Arts & Crafts Stil entworfen. Ein gemauertes Denkmal der Firmentradition gewissermaßen. Dazu passt, dass Sanderson gerade sein Firmenlogo aus den 1930er-Jahren wiederbelebt hat.

Sanderson: Dekoration aus Tradition
Ein typisches Blumenmuster aus der Kollektion „Bedford Park“ von Morris & Co. Bild: Sanderson Design Group
Sanderson: Dekoration aus Tradition
Mit dem Modedesigner entstand die Kollektion „Sanderson x Giles Deacon“. Bild: Sanderson Design Group
Sanderson: Dekoration aus Tradition
Clarke & Clarke kooperierte für seine aktuelle Kollektion mit Designerin Breegan Jane. Bild: Sanderson Design Group
Sanderson: Dekoration aus Tradition
Ein Beispiel aus der aktuellen Harlequin-Kollektion, entworfen von Möbeldesignerin Sophie Robinson. Bild: Sanderson Design Group
Sanderson: Dekoration aus Tradition
Der Firmensitz der Gruppe: Voysey House im Londoner Stadtteil Chiswick. Bild: Sanderson Design Group

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