Zwei Luxus-Label haben sich zusammengetan, um das Reisen nachhaltiger zu gestalten – mit Upcycling-Gepäck aus Ozean-Plastik.
Umweltbewusst reisen fängt bereits beim Packen an. Jedes neu fabrizierte Kofferset aus Kunststoff hinterlässt schließlich auch einen ökologischen Fußabdruck. Darum hat der US-Schauspieler Jaden Smith zusammen mit dem französischen Handelsexperten Sebastian Manes ein Unternehmen gegründet: Harper Collective stellt exklusives Reisegepäck aus aufbereitetem Kunststoff her.
Genauer gesagt: aus 30 Prozent Meeresplastik, 40 Prozent Rezyklaten von Land und 30 Prozent neu produziertem Kunststoff. Ursprünglich waren 98 Prozent Recycling-Material geplant, aber während der fünfjährigen Entwicklungszeit stellte sich heraus, dass sich damit kein vernünftiges Endprodukt formen ließ. Der jetzige Materialmix erfüllt außerdem das Versprechen von Harper Collective, dass alle Materialien am Ende der Koffer-Lebensdauer recycelbar sind.
Bislang wurden die in Italien bei Mailand hergestellten Gepäckstücke nur online und im Londoner Edelkaufhaus Selfridges verkauft, dem ehemaligen Arbeitgeber von Sebastian Manes. Doch nun kommt MCM ins Spiel. Das angesagte Luxus-Label, einst vom Unternehmer Michael Cromer München gegründet, wandte sich an die Gründer von Harper Collective und schlug eine Kooperation vor. „Als führendes Luxusmodehaus ist es unsere Verantwortung, die Dinge für unseren Planeten und die Gesellschaft besser zu machen“, erklärt die MCM-Vorsitzende Sung-Joo Kim.
Gesagt, getan: Nur fünf Monate später erlebte die Kollektion „MCM x Harper Collective“ auf der Mailänder Modewoche im Februar 2024 ihre Weltpremiere und ist mittlerweile auch käuflich zu erwerben. Ihre Hartschalen-Rollkoffer in drei Größen basieren auf den bekannten „Ghost“-Modellen von Harper, wurden aber um spezifische Details wie Aluminiumgriffe ergänzt. Die Ummantelung der Griffe trägt MCMs bekannten Visetos-Aufdruck. Bei der Innenausstattung, die sonst Barbour aus England beisteuert, kommt recyceltes und gestepptes Nylon von MCM zum Einsatz.
Jedes Gepäckstück enthält einen mit der Blockchain verknüpften NFC-Chip. So lassen sich Herkunft und Nachhaltigkeit der Produkte zurückverfolgen. Käufer, die den Chip mit ihrem Smartphone scannen, sollen sichergehen können, dass ihre Koffer authentisch und umweltfreundlich hergestellt sind. MCM sieht dies als Beitrag zu einer langlebigen und durchdachten Produktpolitik: „Weniger zu kaufen und besser zu kaufen ist eine Philosophie, der wir uns verschrieben haben“, so Firmenchefin Kim. „Indem wir bei der Entwicklung unserer Kollektionen einen intelligenten Ansatz verfolgen, präsentieren wir einen nachhaltigen Lebensstil durch saisonunabhängige Designs.“
