2004 trat Lumas mit dem Ziel an, Fotokunst zu demokratisieren. Mit Erfolg, wie wir heute wissen. Zum Jubiläum gibt es fünf handsignierte Editionen.
Sie haben Werke von Christo und Damien Hirst verlegt, von Ai Weiwei, Jeff Koons, Olaf Hajek, Werner Pawlok und vielen anderen: Auf über eine Million verkaufte Editionen bringt es die Galerie Lumas bis heute. Das war nicht unbedingt absehbar, als Stefanie Harig und Marc Alexander Ullrich anno 2004 ihr Unternehmen gründeten. Das Konzept, Kunstfotografie in limitierter Auflage und zu erschwinglichen Preisen anzubieten, schlug ein und machte Lumas über Deutschland hinaus bekannt.
Kunst für jedermann und jede Frau
19 niedergelassene Galerien offerieren heute Lumas-Editionen, unter anderem in Berlin, London, Paris und New York. Nicht zu vergessen: die gleichnamige Online-Präsenz, die einen wesentlichen Teil des Multi-Channel-Vertriebs ausmacht und Erstbesuchern ihre Schwellenangst nimmt. Selbst Kunden, die nie den Fuß in eine Kunstgalerie setzen würden, finden hier das passende Objekt zur Einrichtung, für ihre private Sammlung oder persönliche Stimmung.
Die einzelnen Werke – ob Fotografie, Malerei, Skulptur oder Artwork-Skateboard – sind hochwertig reproduziert und nicht selten von einer gewissen Gefälligkeit. Manche Galeristen-Kollegen rümpfen deshalb die Nase. Ist das noch Kunst? Oder doch eher ein Poster-Shop für Besserverdienende? Wie oft liegt die Entscheidung im Auge des Betrachters. Der Erfolg gibt Lumas recht: Mehr als 33,5 Millionen Euro an Tantiemen hat das Unternehmen laut eigener Aussage seit Gründung an seine Kunstschaffenden ausgeschüttet. Und auch die „Anniversary Edition“ zum 20-jährigen Jubiläum soll dem Metier etwas zurückgeben: Lumas wird den Verkaufserlös – mindestens aber 50.000 Euro – an die Stiftung der Berliner Universität der Künste (UdK) sowie die Organisation „Room to Read“ spenden – mit dem Ziel, 15 Stipendiaten der UdK ein Jahr lang zu unterstützen.
Bislang unveröffentlichte Werke als Anniversary Edition
Die Jubiläumsedition besteht aus fünf bislang unveröffentlichten Arbeiten. Sie stammen von Kreativen, mit denen Lumas schon länger zusammenarbeitet und die zum künstlerischen Profil der Marke beigetragen haben. Da wäre zum einen André Monet. Der Kanadier steuert sein Werk „Kate“ bei (oben), ein Bild, das auf den ersten Blick wie eine Fotografie wirkt, bei näherer Betrachtung aber aus 7.849 Nägeln besteht, die über viele Hundert Meter Polyesterfäden miteinander verbunden sind (Preis: 899 Euro, Auflage: 300 Stück).
Von der belgischen Fotografin Isabelle Menin stammt „Breathe 01“, eine digitale Montage, die mit farbenfrohen Blüten vor einem lichtblauen Hintergrund an barocke Quadraturmalerei erinnert (499 Euro, 500 Stück). Ihr Landsmann Luc Dratwa hat die Schwarz-Weiß-Fotografie „New York Voilage“ komponiert – als Blick auf die berühmte New Yorker Skyline, gesehen durch einen transparenten Fenstervorhang (399 Euro, 300 Stück). Wolfgang Uhlig fing für „Amoreira“ den gleichnamigen Strand in Portugal ein (399 Euro, 300 Stück) und Carl Miller lässt in „Pool 88“ eines seiner hochauflösenden Renderings von Schwimmbädern erstrahlen (2.290 Euro, 250 Stück). Und zwar buchstäblich: Ein Leuchtkasten aus Aluminium gibt dem Acrylglas-Druck besondere Leuchtkraft.
Liberation of Arts – das Buch zum Jubiläum
Parallel zur Anniversary Collection gibt es im September auch noch einen Bildband: „Liberation of Arts“ erscheint im Verlag teNeues und feiert auf 192 Seiten die Geschichte der Editionsgalerie. Lumas hat dafür mehr als 150 Farb- und Schwarz-Weiß-Fotos zur Verfügung gestellt – von Größen der Street Photography wie Christophe Jacrot und Werner Pawlok bis hin zu Newcomern. Preis: 50 Euro.