Mut zur Farbe – mit „Double Drenching“

Mut zur Farbe – mit „Double Drenching“

Einen Raum komplett in Farbe zu tauchen verlangt Mut, lohnt sich aber. Die nächste Stufe setzt dem Colour Drenching noch eins drauf – mit mehreren Farbtönen.

Mitte 2022 schwappte der Einrichtungstrend aus Großbritannien aufs Festland: „Colour Drenching“ kam in Mode. Selbst Deutschland, die Nation der Raufasertapeten und weißen Wände trieb es bunt – und freute sich daran, wie monochrom gestrichene Räume eine neue, ganz besondere Atmosphäre entwickelten. Beim Colour Drenching bekommen alle Flächen denselben Farbton verpasst: Wände, Zimmerdecken, Heizkörper, Stuck- oder Sockelleisten sowie Tür- und Fensterrahmen. Daher auch der Name: Das Englische „to drench in colour“ bedeutet in Farbe tränken.

Ein neuer Farbtrend aus England

Stilprägend waren von Anfang an britische Farbhersteller wie Farrow & Ball oder Little Greene und auch die nächste Stufe des Trends kommt wieder von der Insel. Little Greene, der traditionsreiche Familienbetrieb aus Manchester, ruft mit „Double Drenching“ zum Experimentieren auf. Seine neue Technik soll einen noch größeren „Wow-Effekt“ erzielen, indem sie verschiedene Töne miteinander kombiniert. Dabei sind keine Schattierungen gemeint, wie sie beim Colour Drenching vorkommen, wo etwa Decke, Wand und Fenster in verschiedenen Nuancen desselben Farbtons gehalten sind.

Verschiedene Töne derselben Farbfamilie

Beim Double Drenching wird die Farbe statt der Sättigung variiert. Das heißt: Alle verwendeten Töne haben dieselbe Intensität und gehören derselben Farbfamilie an, können aber variierende Untertöne haben. So wird etwa kühles Blau mit einem warm strahlenden Ultramarin kombiniert. Ein sattes Tannengrün bekommt gelbgrüne Akzente zur Seite gestellt. Das verlangt Mut, allerdings sind die Menschen auch beherzter im Umgang mit Farbe geworden, stellt Ruth Mottershead, Creative Director Little Greene, fest: „Wir haben beobachtet, dass sich die Kundinnen und Kunden von traditionellen Schemata lösen und tiefe und mitteltönige Farben vom Boden bis zur Decke und allen Elementen dazwischen einsetzen, um wirklich ansprechende, einladende Räume zu schaffen.“

Das Familienunternehmen Little Greene

Zusammen mit ihrem Vater David Mottershead und ihrem Bruder Ben leitet Ruth das Familienunternehmen, das wasserbasierte, umweltfreundliche Farben und Tapeten für alle Bereiche des Hauses anbietet. Ein eigenes Farbwerk am Rand des Snowdonia National Parks in Wales stellt die besonders hoch pigmentierten Produkte her und achtet dabei auch auf ethische und ökologische Aspekte. So bestehen etwa die Verpackungen inklusive aller Metalldosen zu über 50 Prozent aus recycelten Materialien und können bei der Entsorgung wiederverwertet werden.

Wer unsicher ist, wie er die neue Methode anwenden soll, bekommt Hilfestellung von Little Greene: Auf der Farbkarte „Colours of England“ sind Farben, die sich fürs „Double Drenching“ anbieten, direkt nebeneinander platziert: „Hopper“ steht dort neben „Citrine“, „Mid Azure Green“ neben „Deep Space Blue“ und „Tivoli“ neben „Blue Verditer“ und „Woad“.

Mut zur Farbe – mit „Double Drenching“
Hier trifft goldgelbes „Yellow Pink“ (Wand) auf den Kaffeeton „Affogato“ (Fensterrahmen) und knalliges „Atomic Red“ (Stuhl). Foto: Little Greene
Mut zur Farbe – mit „Double Drenching“
Das ultramarine „Royal Navy“ am Fenster kontrastiert mit dem kühlen Farbton „Smalt“ an der Wand und dem dunkleren „Dock Blue“ an der Decke. Foto: Little Greene
Mut zur Farbe – mit „Double Drenching“
David Mottershead (rechts) und seine beiden Kinder Ruth und Ben führen gemeinsam den Familienbetrieb Little Greene. Foto: Little Greene
Mut zur Farbe – mit „Double Drenching“
Gewagt, aber gekonnt: Helles Gelb („Light Gold“) in Kombination mit Beige („Masquerade“) und kräftigem Braunrosa („Blush“). Foto: Little Greene

littlegreene.de