Das Maslow Temple im Marais ist derzeit in aller Munde. Nicht nur als wohl „größtes vegetarisches Restaurant von Paris“. Sondern als außergewöhnliche Location, in der Atmosphäre, Philosophie und kulinarische Highlights perfekt harmonieren.
„Niemand geht essen, um etwas Gutes zu tun. Die Leute kommen, weil es Spaß macht. Deshalb haben wir keine »Veggie«-Labels an der Tür und keine Moralpredigt auf der Karte.“
Seit die Maslow-Group-Gründer Julia Chican Vernin, Marine Ricklin und Mehdi Favri 2022 ihre Low-Impact-Gastronomiegruppe ins Leben riefen, ist viel passiert. Im April eröffneten sie mit dem „Maslow Temple“ ihr drittes und das größte vegetarische Restaurant in Paris mit einer klaren Ausrichtung: sich für den Planeten einsetzen, ohne Kompromisse beim Genuss.
„Mit Maslow wollten wir zeigen, dass man ein Restaurantkonzept mit echter Haltung aufbauen kann. Ein Menü hier verursacht nur etwa ein Viertel der CO₂-Emissionen einer klassischen Lokalität“, erklärt das Trio. „Die Leute gehen insgesamt seltener essen. Durch Inflation und knapperes Budget sind alle bewusster geworden. Aber wenn sie ausgehen, dann soll wirklich alles stimmen.“
Auch optisch. Dafür sorgte die französische Architektin und Interior Designerin Juliette Rubel. „Ich war sofort inspiriert. Die ehemalige Schraubenfabrik hatte etwas Theatralisches. Ich hatte komplett kreative Freiheit, allerdings für die Umsetzung nur drei Monate Zeit.“

Ihre Leidenschaft für Kino, Licht und Szenografie prägt ihren immersiven und emotionalen Stil. Im Maslow zeigt sich das etwa in Form eines extravaganten neun Meter hohen Kronleuchters – neben der kreuzförmigen Sitzbank im Erdgeschoss ein zentrales Gestaltungselement – und der Farbe Rot, die sie als verbindende Komponente einsetzt. Eine Hommage an Almodóvars Universum. Dazwischen Holz, Stahl, Marmor. Alles aufeinander abgestimmt.
„Neben der Farbwahl war es mir wichtig, einen Raum zu schaffen, der für unterschiedliche Anlässe funktioniert: ein ruhiges Dinner, einen Abend mit Freunden oder ein Date an der Bar. Die Architektur sollte all das ermöglichen – und dabei trotzdem stimmig und wie aus einem Guss wirken.“
Wie das durchdachte Design, so überzeugt auch die Karte mit kreativen Kompositionen zu fairen Preisen. „Wir schicken unsere Gäste auf eine kulinarische Entdeckungsreise. Zu unseren Signature-Gerichten zählen Kartoffel-Churros und hausgemachte „Deluxe-McDo“-Sauce, Pilz-Pithiviers mit stark reduziertem Gemüsejus oder eine Auberginen-Milanese. Man kann bei uns wunderbar genießen – auch ganz ohne Fleisch oder Fisch. Und wenn die Gäste gehen und denken: »Da will ich wieder hin«, dann ist das das Schönste für uns“, schließt das Gastro-Trio.

„Luxus bedeutet für mich Aufmerksamkeit und Perspektive. In einem Restaurant heißt das, dass jeder einzelne Sitzplatz sorgfältig bedacht wurde. Niemand sollte vor einer Wand sitzen oder ohne Ausblick“, sagt Architektin Juliette Rubel oben.
 
  
 