Zwischen Jugendstil und Bauhaus liegt ein wenig erforschtes Kapitel des deutschen Designs: das Berliner Art Déco. Fern vom französischen Luxusverständnis entwickelte sich hier in den 1910er bis 30er Jahren eine eigenwillige, teils exzentrische Gestaltungssprache. Ein Stil, der zugleich ornamental, technisch und experimentell war und lange übersehen wurde.
Die neue Publikation Berlin Deko nimmt sich diesem Erbe an. Sie dokumentiert das mitteleuropäische Möbeldesign einer Übergangszeit, in der keine klaren Linien herrschten, sondern Grenzgänge zwischen Ornament und Funktion, Farbe und Form. Gezeigt wird ein Design, das weder überwiegend dekorativ noch ganz der Moderne zugetan war.
Berlin spielt dabei eine zentrale Rolle: als Produktionsort und als Impulsgeber. Entwürfe von Architekten wie Oskar Kaufmann oder Leo Nachtlicht stehen exemplarisch für einen Stil, der weder akademisch noch industriell geprägt war, sondern stark von Bühnenbild, Kunsthandwerk und urbaner Lebenslust beeinflusst wurde.



