Wie ein Kinderhort in China mit wenig viel erreicht

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In der Küstenstadt Yantai in China zeigt ein neuer Kinderhort, wie Gestaltung mit einfachen Mitteln große Wirkung entfalten kann.

Das DEYA Day Care Center verzichtet auf klassische Raumaufteilungen und setzt stattdessen auf Zelte – kleine, offene Strukturen aus orangefarbenem Stahl, hellem Holz und Stoff. Sie dienen als Leseecken, Rückzugsorte, Spielhöhlen oder Schlafplätze – und geben jedem Kind ein kleines Stück Eigenwelt.

Entworfen wurde der 270 m² große Raum vom Pekinger Studio 11-Design. Ihre Idee: Ein Ort, der nicht durch Ausstattung glänzt, sondern durch Atmosphäre. Alles wurde aus günstigen, lokal verfügbaren Materialien gefertigt – Sperrholz, Stahlrohre, Stoffbahnen. Nichts ist überladen, alles funktional, flexibel und kindgerecht gedacht. Selbst die Tische und Regale sind reduziert auf das Wesentliche, regen aber gerade dadurch die Fantasie an.

Die Podeste im Raum dienen mal als Bühne, mal als Ruhefläche. Eingebaute Bücherregale und Lichtquellen machen den Raum vielseitig nutzbar, ohne ihn zu überfrachten. Tageslicht fällt durch große Fenster, ein “Holzbox”-Modul bietet Platz für Eltern, die warten möchten. Und auch die Betreuer haben alles im Blick – dank offener Gestaltung und cleverer Details.

„Ich wollte keinen Ort nur für Hausaufgaben und Nickerchen, sondern einen, der inspiriert und Spaß macht“, sagt Designer Cao Rong. Genau das ist gelungen: Ein Ort, der sich nicht anbiedert, sondern ehrlich, warm und durchdacht ist – und dabei zeigt, dass gutes Design nicht teuer sein muss, sondern nur mutig und nah am Menschen.

Wie ein Kinderhort in China mit wenig viel erreicht
Ordnung, Struktur und Wärme prägen das Design des Deya Day Care Centers.
Wie ein Kinderhort in China mit wenig viel erreicht
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