Zu allem fähig: der modulare Stuhl „Able“

Blå Station aus Schweden hat mit seinem zerlegbaren Sessel einen modernen Klassiker geschaffen – der nun den German Design Award erhält.

Das englische Wort „Able“ hat viele Bedeutungen. Es lässt sich mit „fähig“ übersetzen, bildet als Nachsilbe aber lauter Attribute, die den gleichnamigen Stuhl auszeichnen. Ein Able ist dismountable (zerlegbar), recyclable (wiederverwertbar), upgradeable (aufrüstbar), changeable (veränderbar) – und irgendwie auch liebenswürdig (lovable). Nicht umsonst hat das Möbel seit seiner Präsentation auf der Mailänder Messe 2024 viele Preise abgeräumt. Darunter den „Product of the Year“ der Stockholm Furniture Fair, den Innovationspreis der Orgatec und zuletzt den German Design Award 2025.

Das Designer-Trio Johan Lindau, Stefan Borselius und Thomas Bernstrand hat ganze Arbeit geleistet. Ihr Armlehnstuhl besteht aus lackierten oder verchromten Stahlrohren. Die Streben sind mit Beschlägen aus gegossenem Naturzink verbunden, die sich jederzeit lösen lassen – um Stücke einzusetzen oder zu entnehmen. Das verändert die Sitzhöhe oder verwandelt den Sessel in ein Möbel mit Rollen. Seine Armlehnen: wahlweise in Holz oder mit Lederbezug erhältlich.

Zugegeben, zerlegbare Stühle gab es schon. Wir erinnern uns an den „Safari-Chair“ von Wilhelm Kienzle für den Schweizer Einrichter Wohnbedarf (1950er-Jahre). Aber niemals wurde die Idee so konsequent zu Ende gedacht. Alle Komponenten von Able können generalüberholt, ersetzt oder aufgerüstet werden. Die heute so oft beschworene Nachhaltigkeit ist hier kein leerer Marketing-Begriff.

 

Zu allem fähig: der modulare Stuhl „Able“
Der „Able“ mit Baumwoll-Bezug. Alternativ ist auch Leder erhältlich. Foto: Blå Station
Zu allem fähig: der modulare Stuhl „Able“
Die Designer Thomas Bernstrand, Johan Lindau und Stefan Borselius (v.l.n.r.). Foto: Blå Station
Zu allem fähig: der modulare Stuhl „Able“
Massive Zink-Beschläge halten „Able“ zusammen und machen ihn leicht zerlegbar. Foto: Blå Station

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