Bereits zum dritten Mal findet in der Schweizer Metropole die unabhängige Messe für zeitgenössische Kunst statt. Das könnte was werden.
Zürich mangelt es nicht an Kunstveranstaltungen. Es gibt viele Galerien, das „Art Weekend“ im Juni und die „Art International Zurich“ im Kongresshaus. Trotzdem gelang es bisher nicht, sich als bedeutende europäische Kunststadt neben Basel zu etablieren. Die traditionelle „Kunst Zürich“ nimmt 2024 gar eine Auszeit, um sich „neu zu erfinden“. Messe ist ein schwieriges Geschäft.
Aber dann gibt es da den „Art Salon Zürich“ – ein junges Format mit ebensolchen Künstlerinnen und Künstlern, das noch Chancen bietet. Soll heißen: Hier kosten Werke nicht gleich hohe fünfstellige Beträge wie auf der Art Basel. Die Messe will sowohl bestehendes als auch ein jüngeres Publikum für die Auseinandersetzung mit der Kunst gewinnen. Und umgekehrt ihren Teilnehmern ermöglichen, neue Kontakte zu Sammlern zu knüpfen. Ganz Art Salon eben.
Die dritte Auflage des Kunstsalons
Der Start vor zwei Jahren war vielversprechend, auch die zweite Ausgabe 2023 konnte über 8000 Besucherinnen und Besucher verbuchen. An der dritten Auflage dieses Jahres beteiligen sich mehr als 30 Galerien aus fünf Nationen. Sie präsentieren rund 150 nationale wie internationale Werke der modernen und zeitgenössischen Kunst. Darunter sowohl etablierte als auch aufstrebende Positionen.
Neben Züricher Institutionen sind international renommierte Galerien wie Geißler & Bentler aus Bonn vor Ort, die Kunstwerke von Stephan Balkenhol, Tony Cragg und Katharina Grosse ausstellen. Aber auch Arbeiten des österreichischen Bildhauers Mario Dilitz (im Bild oben: No. 209 von 2024) oder des angesagten zypriotischen Künstlers John Kiki sind zu sehen. Kiki, der in England studiert hat, gilt als Ausnahmetalent und ist bereits in namhaften Sammlungen wie der Londoner Tate Gallery vertreten. Sein impulsiver Malstil steht in Zürich neben den abstrakten Bildern eines Chen Ruo Bing, die chinesische Tradition mit der zeitgenössischen Kunst des Westens verbinden.
Klein aber fein in der Werkstadt Zürich
Das vom Basler Messeunternehmer Sven Eisenhut-Hug und dem Galeristen und Kurator Fabian J. Walter gegründete Event findet wieder auf dem SBB-Areal in Zürich Altstetten statt. Das Entwicklungsgebiet der Stadt wurde ganz bewusst als Schauplatz für eine Kunstmesse gewählt. Es dürfte allerdings die letzte Veranstaltung im kleinen Boutique-Format sein, denn schon nächstes Jahr soll der Art Salon aus der Halle D in ein größeres Domizil umziehen – um dem wachsenden Interesse gerecht zu werden.
Art Salon Zürich
23.– 27. Oktober 2024
Werkstadt Zürich Halle D, Süd
Hohlstrasse 400
8048 Zürich