Katharina Grosse in Bonn

Katharina Grosse

Das Kunstmuseum Bonn zeigt eine große Werkschau der Gegenwartskünstlerin. Ab 25. April stehen die Zeichen auf Pinsel, Schablone und Spritzpistole.

Die Freiburgerin Katharina Grosse zählt zu den prägendsten Persönlichkeiten der Gegenwartsmalerei. Ihre Werke – nicht selten mit der Spitzpistole entstanden – sprengen immer wieder den Rahmen der Leinwand und wachsen in den Ausstellungsraum hinein.

Unvergessen: ihre Schau in der Gegenwartsabteilung der Berliner Nationalgalerie, die 2020 den „Hamburger Bahnhof“ der Hauptstadt in ein Farbenmeer tauchte. Aber auch die Wiener Albertina, das MoMa in New York, die Biennale Venedig und das Kunstmuseum Shanghai widmeten ihr schon Ausstellungen. Ihre Bilder hängen in Museen auf der ganzen Welt – von Brisbane über Istanbul und Paris bis Miami.

Studio Paintings 1988-2023

Angesichts vieler raumgreifender Werke, die direkt am Ausstellungsort entstehen, genießen Grosses Arbeiten aus dem Atelier weit weniger Aufmerksamkeit. Ein Grund für das Kunstmuseum Bonn, sich diesem Teil ihrer Arbeit zu widmen. Die Ausstellung „Katharina Grosse – Studio Paintings 1988-2023“ umfasst mehr als 40 meist großformatige Gemälde und ist in Zusammenarbeit mit dem Mildred Lane Kemper Museum in St. Louis (USA) sowie dem Kunstmuseum Bern entstanden.

Die drei Jahrzehnte überspannende Auswahl wird nicht chronologisch präsentiert, sondern gliedert sich in zwei Themenfelder. Das erste – „Wiederholungen, Revisionen, Neufindungen“ – zeigt Grosses zyklische Arbeitsweise. Farben und Formen treten fließend in Erscheinung und kehren auf verschiedenen Leinwänden und Bildträgern wieder, um schließlich neue Motive zu ergeben.

Der zweite Komplex trägt den Titel „Risse, Brüche“ und beschäftigt sich mit Grosses Methoden, das Medium der Malerei aufzubrechen. Dazu gehören unter anderem Schablonen, die Leerstellen auf der Leinwand erzeugen, und die Einbeziehung natürlicher Materialien wie Erde und Äste.

Kunst im Katalog oder vor Ort

Ein in Zusammenarbeit mit dem Mildred Lane Kemper Art Museum herausgegebener Katalog entfaltet auf 312 Seiten die gezeigten Arbeiten. Er ist im Verlag Hatje Cantz erschienen und enthält neben großformatigen Fotos der ausgestellten Werke auch viele Referenzabbildungen. Essays von Sabine Eckmann, Kathleen Bühler, Graham Bader, Gregory H. Williams und Stephan Berg erschließen das Werk der Künstlerin.

Wer Zeit für einen Abstecher ins Kunstmuseum Bonn hat, sollte sich den Besuch aber nicht entgehen lassen. Das Haus in städtischer Trägerschaft zählt zu den großen, bundesweit beachteten Museen für Gegenwartskunst. Sein 1992 eröffneter, vom Berliner Architekten Axel Schultes entworfener Neubau gehört zu den wichtigsten Museumsbauten der letzten Jahrzehnte in Deutschland. Die Ausstellung mit Katharina Grosse läuft dort noch bis zum 22. September 2024.

Katharina Grosse (*1961) vor einem ihrer Werke. Foto: Larissa Hofmann.
Katharina Grosse (*1961) vor einem ihrer Werke. Foto: Larissa Hofmann.
Katharina Grosse, o.T., Acryl auf Leinwand, 2023. Foto: Jens Ziehe © Katharina Grosse und VG Bild-Kunst, Bonn 2024..
Katharina Grosse, o.T., Acryl auf Leinwand, 2023. Foto: Jens Ziehe © Katharina Grosse und VG Bild-Kunst, Bonn 2024..
Katharina Grosse, o.T., Acryl auf Leinwand, 2016. Foto: Jens Ziehe © Katharina Grosse und VG Bild-Kunst, Bonn 2024.
Katharina Grosse, o.T., Acryl auf Leinwand, 2016. Foto: Jens Ziehe © Katharina Grosse und VG Bild-Kunst, Bonn 2024.
Das Kunstmuseum Bonn zählt zu den großen, bundesweit beachteten Museen für Gegenwartskunst. Foto: David Ertl
Das Kunstmuseum Bonn zählt zu den großen, bundesweit beachteten Museen für Gegenwartskunst. Foto: David Ertl

kunstmuseum-bonn.de