Klein und fein sind die Kollektionen von Luca Larenza. Ihre lässige Eleganz ist durch und
durch italienisch, tragbar und in vielerlei Hinsicht nachhaltig. Auch Anklänge an Street Wear sind offensichtlich, sein Faible für Street Art dekliniert er mit starken Farbakzenten.
„Unabhängigkeit bedeutet für mich Freiheit und Agilität“, sagt Luca Larenza, der sich als Weltenbummler und Experimentator aus Berufung begreift. „Mir gefällt der Gedanke, dass ich morgens aufwache und selbst entscheiden kann, was ich tun will.“ Nach ein paar Jahren Madrid und einer Reiseperiode durch Europa, in der er seiner Leidenschaft für Graffitis frönt, startet Larenza 2009 als Autodidakt in der Mode.
„Strickwaren sind mein Lieblingsthema, mit dem ich meine Sensibilität für Farben und Materialien am besten zum Ausdruck bringen kann.“ Gefertigt wird ausschließlich in Italien und in kleinen Stückzahlen. „So habe ich die volle Kontrolle über die Produktion, vermeide Abfall und kann wirklich nachhaltig agieren.“ Das Motto für die kommende Herbst-Winter-Saison lautet „For the first time“: eine erwachsene und ausgewogene Farbpalette. Marineblau, Cremeweiß und Ocker lösen die sonst Larenza-typischen Knallfarben erstmals ab. Premiere hat Kaschmir, das zusammen mit Wolle zu duftigen und übergroßen Modellen führt. Zum ersten Mal gibt es außerdem Jeans – und Schwarz erobert seine Menswear, die 2024 vom Werk und Stil des englischen Malers David Hockney inspiriert ist. Das reicht von der Farbskala bis zu feinen Details wie dem „Diamantmuster“ am Hals eines ultramarineblauen Rollkragenpullovers (oben links).
Seine Stoffe bezieht Larenza zum Teil aus „Dead Stocks“, den Produktionsüberschüssen italienischer Webereien. „Sobald sie verarbeitet sind, kann ich sie nicht mehr nach-
bestellen.“ Das schont nicht nur Ressourcen, es sichert dem Designer auch eine gewisse Exklusivität. Hier entsteht auch ein Gegenentwurf zur Gestaltungspraxis großer Marken: „Die Grundpfeiler meiner Kollektionen werden ständig verbessert. Das sind insbesondere Polos, Mäntel und Strickwaren. Ich höre auf das, was Kunden sagen. Saisonalität rückt langsam in den Hintergrund.“ |sd