Brügge sehen … und sich überraschen lassen

Brügge sehen … und sich überraschen lassen

Die flandrische Stadt Brügge ist immer einen Besuch wert. Mit der Triennale in diesem Jahr haben Reiselustige aber noch einen Grund mehr.

Bereits zum vierten Mal findet 2024 die Triennale Brügge statt. Ein Event, das alle drei Jahre die zeitgenössische Kunst und Architektur ins historische Stadtzentrum bringt. Wem also das UNESCO-Weltkulturerbe mit seinen malerischen Gassen, Kopfsteinpflastern, Kanälen und neogotischen Gebäuden auf Dauer zu puppenstubig wirkt, der sollte in diesem Sommer vorbeischauen.

Triennale Brügge – von April bis September

Vom 13. April bis zum 1. September 2024 lädt das künstlerische Team der Triennale ein, Brügge von einer etwas anderen Seite kennenzulernen. Das diesjährige Motto lautet „Spaces of Possibility“ und soll das Machbare sowie das verborgene Potenzial der historischen Stadt ausloten. Wie soll ein von der UNESCO geschützter Raum, in dem kaum etwas Neues gebaut werden darf, mit dem Wandel unserer Zeit umgehen? Und welche Rolle spielen Kunst und Architektur dabei?

Die Installationen sind über die gesamte Innenstadt verteilt. Ihr Schwerpunkt liegt aber auf dem weniger bekannten Westteil der Stadt und dem am Strand gelegenen Zeebrugge, wo Ivan Morison sein „Star of the Sea“ aufgebaut hat. Eine monumentale Struktur aus Betonröhren, Sand und daraus aufragenden Schornsteinen, die schon von Weitem zu erkennen ist.

12 Installationen – über die Stadt verteilt

Zwölf Kunstschaffende und Architekten haben die beiden Kuratorinnen Shendy Gardin und Sevie Tsampalla ausgewählt. Ihr Ziel war es auch, Teile der Stadt ins Rampenlicht zu rücken, die jahrzehntelang unbeachtet blieben oder sich in letzter Zeit verändert haben. So errichtete Boonserm Premthada von Bangkok Project Studio am König-Albert-1.-Park einen „Tower of balance“ – als verschachtelte Holzstruktur und temporären vierten Turm neben den drei Wahrzeichen der Altstadt. Shingo Masuda und Katsuhisa Otsubo aus Japan schufen im Park des Sankt Jans Hospitals eine Ziegelstein-Skulptur, die mit dem Konzept eines freien, undefinierten Raums spielt („Empty Drop“). Ein Kontrast zum Brügger Straßengrundriss, in dem ansonsten jede Ecke verplant ist.

Hinzu kommt „Rebel Garden“, eine Ausstellung von Musea Brugge, die sich mit dem Einfluss des Menschen auf die Natur und dessen Folgen für die Umwelt beschäftigt. Sie erstreckt sich über drei Museumsstandorte: das Groeningemuseum, das Gruuthusemuseum und das Museum Sankt-Jans-Hospital. Werke von mehr als fünfzig zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern sind hier zu sehen. Bei so viel Kulturgenuss darf natürlich das leibliche Wohl nicht zu kurz kommen. Auch dafür hat die Stadt mit einer langen Liste ausgezeichneter Restaurants und belgischer Nouvelle Cuisine viel zu bieten.

 

 Ivan Morison, „Star of the Sea”; Foto: Femke den Hollander
Ivan Morison, „Star of the Sea”; Foto: Femke den Hollander
Bangkok Project Studio, „The tower of balance”; Foto: Triënnale Brugge 2024
Bangkok Project Studio, „The tower of balance”; Foto: Triënnale Brugge 2024
Bangkok Project Studio, Boonserm Premthada; Foto: Spaceshift Studio
Bangkok Project Studio, Boonserm Premthada; Foto: Spaceshift Studio
SO–IL, „Common Thread“, 2024; Foto: Triënnale Brugge 2024
SO–IL, „Common Thread“, 2024; Foto: Triënnale Brugge 2024

 

triennalebrugge.be