Mittendrin statt nur dabei: Das renovierte Grand-Hotel Cayré liegt in einem der angesagtesten Viertel von Paris – und gilt als neuer Geheimtipp.
Schicke Geschäfte von A.P.C bis Louis Vuitton, Antiquitätenläden, Galerien, das Tier-Kabinett von Deyrolle und unser Lieblings-Kaufhaus „Le Bon Marché“. Das alles liegt in Laufweite, wenn man vor die Türe des Grand-Hotel Cayré tritt. Und sollte das Ziel doch weiter entfernt sein: Die Metro-Station „Rue du Bac“ ist gleich gegenüber, ein Taxi auf dem Boulevard Raspail leicht zu bekommen.
Am linken Ufer der Seine, dem „Rive Gauche“, lässt es sich aushalten. Das wussten schon die Intellektuellen um Simone de Beauvoir, Jean-Paul Sartre und Albert Camus in den 1950er-Jahren. Und vor ihnen Schriftsteller wie André Gide oder James Joyce, der hier sein Meisterwerk „Ulysses“ vollendete. Der Unternehmer Auguste Cayré traf also eine kluge, vorausschauende Entscheidung, als er 1920 am Boulevard Raspail Nummer 4 sein Grand-Hotel eröffnete.
Das Grand-Hotel Cayré in neuem Look
Heute gehört das Cayré zur Lifestyle-Hotelgruppe Miiro, die auch Häuser in Barcelona, Gstaad und London unterhält. Das siebenstöckige Gebäude mit imposanter Natursteinfassade und Glasvordach im Stil der Goldenen Zwanziger war fast ein Jahr lang wegen Renovierung geschlossen. Seit Herbst 2024 hat es wieder geöffnet. Der britische Architekt Michaelis Boyd und sein Team verpassten dem Grand-Hotel ein gelungenes Makeover. Obwohl – so groß, wie der Name andeutet, ist das Haus gar nicht.
Mit seinen 123 Zimmern – darunter zwei Suiten mit Blick auf den Eiffelturm – macht das Cayré einen überschaubaren, ja fast beschaulichen Eindruck. Sein Marmor-Treppenhaus liegt versteckt im Innern des Gebäudes, gleich neben dem Aufzug. Wer das Hotel durch den Haupteingang am Boulevard betritt, steht direkt in einer gemütlichen Lobby mit kleinen Empfangstischen und einem Bar-Tresen, an den sich das hauseigene Restaurant anschließt. Die Brasserie Annette ist nach der deutsch-französischen Schriftstellerin Annette Kolb benannt. Sie wohnte 17 Jahre lang hier im Hotel.
Eine Suite mit Sammlerstücken unter dem Dach
Die Zimmer: komfortabel und elegant mit einem Hauch von Art déco. Christina Gregoriou, die das Interieur gestaltet hat, setzte auf Naturtöne und hochwertige Oberflächen aus Marmor, Holz und Bronze. In der Bar des Hotels, auch durch einen Nebeneingang in der Rue du Bac erreichbar, sorgen Blattgold-Tapeten, dunkle Grüntöne und ein Kronleuchter aus Messing für mondänen Look.
Und oben, im siebten Stock, wartet ein besonderer Höhepunkt auf designinteressierte Gäste: das „L’Appartement du Collectionneur“, eine Suite, die vom Kunstberater und Kurator Gilbert Kann ausgestattet wurde. Sie enthält Kunstwerke, Möbel und Sammlerstücke aus dem 20. und 21. Jahrhundert. Alle Exponate können käuflich erworben werden, wodurch sich das Ambiente im Laufe der Zeit verändert und immer wieder um neue Design-Ikonen ergänzt wird.