„Die Götter würfeln nicht“ lautet der Titel eines Fachbuchs. Und wenn doch? Dann hätten sie ein Urlaubsdomizil wie dieses hingelegt.
Ein gutes Dutzend Kuben liegen übereinandergewürfelt. Sie bilden Innenhöfe und Dachterrassen, von denen aus das Meer zu sehen ist. Die Architektur der „Neo Suites“ auf Santorin wirkt unverkennbar kykladisch. Und dann auch wieder nicht. Denn die Farben – weiße Wände vor tiefblauem Himmel – stimmen zwar mit dem Baustil der Inselgruppe überein. Doch das Hotel-Ensemble wirkt geradliniger, kantiger. Als hätte Hermes, griechischer Gott der Reisenden und Kaufleute, bei der ihm nachgesagten Erfindung des Würfelspiels ein paar Knobel fallen lassen.
Neo Suites: nah am Geschehen und doch ruhig
In Wirklichkeit diente das Videogame „Tetris“ als Vorlage. Sein Spielkonzept herabfallender Blöcke, die sich auf dem Bildschirm stapeln, war Vorbild für Kapsimalis Architects. Das ortsansässige Architekturbüro entwarf einen Komplex mit 20 Zimmern auf zwei Etagen. Rezeption, Restaurant, Spa-Bereich und weitere Räume wurden in einem bestehenden Steingebäude untergebracht.
Die etwas zurückversetzte Lage im Hauptort Fira ist strategisch günstig. Zum einen nimmt der Spaziergang ins Zentrum nur wenige Minuten in Anspruch. Die Steilküste mit zahllosen Bars und Restaurants ist keine 500 Meter weit entfernt. So lässt sich der atemberaubende Ausblick in die Caldera der Vulkaninsel jederzeit genießen. Ein Cocktail auf den Klippen bei Sonnenuntergang zählt schließlich zu den Pflichtveranstaltungen jedes Santorin-Urlaubs.
Andererseits genügt der räumliche Abstand, um Ruhe und Entspannung zu finden. Selbst dann, wenn im Sommer bis zu vier Kreuzfahrtschiffe gleichzeitig in der Caldera ankern und sich Tausende von Touristen durch die Goldstraße mit ihren Shops zur orthodoxen Kathedrale schieben. Dann schließen Gäste der Neo Suites ganz einfach ihre schallgedämmte Zimmertür und verbringen den Nachmittag am privaten Pool – bis der Andrang vorbei ist.
Geradlinige Einrichtung mit zeitgemäßem Komfort
Die klimatisierten Suiten messen zwischen 18 und 31 Quadratmeter und sind ebenso minimalistisch gestaltet wie das Äußere der Blöcke. Viel Weiß an den Wänden und in den Bädern trifft auf wandbündige Einbauschränke in Kontrastfarben: Blau, Grün, Blassrosa und Pastellgelb. Auf den privaten Terrassen laden Outdoor-Möbel von S-Cab aus Italien zum Relaxen ein, teilweise beschattet von Lamellendächern und durch die geschickte Anordnung der Mauern vor neugierigen Blicken geschützt. So viel Ruhe war selten auf Santorin, seit die „Perle der Kykladen“ zum Sehnsuchtsort vieler Griechenlandreisenden geworden ist.