Marrakech bleibt eine der spannendsten Adressen, wenn es um zeitgenössisches Design mit kulturellem Tiefgang geht. Mit dem Rosemary hat die Stadt seit Kurzem ein neues Hotel, das genau diesen Ansatz verkörpert.
Das Adults-only Boutique-Hotel liegt in einem der ältesten Viertel der Roten Stadt und wurde ursprünglich vom belgischen Architekten Quentin Wilbaux entworfen. Nach einer aufwendigen Neugestaltung öffnete Rosemary im Herbst 2023 seine Türen – mit einem klaren Fokus: traditionelles marokkanisches Handwerk in einem modernen, hochwertigen Kontext sichtbar zu machen.
Verantwortlich für das Interior-Konzept ist das in Marrakesch ansässige Designstudio LRNCE, das sich international einen Namen für seinen unverwechselbaren Mix aus künstlerischer Handschrift und lokalem Handwerk gemacht hat. Für Rosemary wagte Gründerin Laurence Leenaert den Schritt vom Objekt-Design zur vollständigen Innenraumgestaltung – und nutzte das Projekt gleichzeitig als Bühne für ihre erste eigene Möbelkollektion: Slow Roads.
Die sechsteilige Kollektion wurde erstmals im Rahmen der Milano Design Week 2025 vorgestellt und zeigt Leenaerts Weiterentwicklung von Keramik- und Textilobjekten hin zu architektonischen, funktionalen Stücken. Materialien wie Zedernholz, Inox, handgeschnittener Zellige, Marmor und Stuck stehen im Zentrum – und wurden in enger Zusammenarbeit mit lokalen Kunsthandwerkern verarbeitet.
Jedes der fünf Zimmer im Riad ist individuell gestaltet. Neben maßgefertigten Möbelstücken kommen auch handbemalte Fliesen, Schmiedearbeiten, eingefärbte Stoffe und Stuckelemente zum Einsatz. Der gestalterische Anspruch ist klar: Design darf sichtbar handgemacht sein – hochwertig, aber nicht steril; durchdacht, aber nie überladen.


