Faszination Schmuck: 7000 Jahre Kunst für den Körper

Das Museum für Angewandte Kunst in Köln präsentiert eine Auswahl seiner beeindruckenden Schmucksammlung – mit 370 Exponaten aus sieben Jahrtausenden.

Von Gemmen des alten Orients über Kreuzanhänger aus dem 16. Jahrhundert bis zu Goldschmiede-Arbeiten der Neuzeit: Die Ausstellung „Faszination Schmuck“ nimmt Besucher mit auf eine Reise durch sieben Jahrtausende. Das Museum für Angewandte Kunst Köln, kurz MAKK, hat dazu seine Archive geöffnet. Mit rund 1.700 Exponaten zählt die Kölner Schmucksammlung zu den herausragendsten ihrer Art. Die beiden Kuratorinnen Petra Hesse und Lena Hoppe haben 370 Stücke ausgewählt und in einen epochen- wie kulturübergreifenden Kontext gestellt.

Elisabeth Treskow und andere Größen der Goldschmiede-Kunst

Die Ausstellung behandelt Themen wie Erinnerung, Luxus, Konventionen, Gender oder auch Identität. Unter anderem zu sehen: Arbeiten von Elisabeth Treskow (1898-1992), der wohl bekanntesten und renommiertesten Goldschmiedin des 20. Jahrhunderts, die dem Kölner Museum ihre Studiensammlungen vermachte. Treskow übernahm die antike Technik der Granulation, bei der kleinste Goldkügelchen zu Ornamenten arrangiert werden, ins moderne Schmuck-Design. Eine ihrer Broschen aus dem Jahr 1976 zeigt eindrucksvoll diese lange vergessene Handwerkskunst.

Zeitgenössischer Schmuck mit einem Augenzwinkern

Das 19. Jahrhundert ist mit Werken von Lucien Falize, Jules Wièse, Eugène Fontenay, Carlo Giuliano oder auch den Gebrüdern Castellani vertreten – als eine der reichsten Epochen europäischer Edelschmiedekunst. Gefolgt von Protagonisten der Neuzeit. Darunter: René Lalique, Karl Gustav Hansen, Emmy van Leersum, Wendy Ramshaw, Peter Chang und Sam Tho Duong. Dass Schmuck auch augenzwinkernd daherkommen kann, zeigen zeitgenössische Exponate wie eine Halskette in Brillenform der japanischen Künstlerin Sawa Aso von 2020 oder der oben abgebildete „Sektkorkenring“ von Gisela Nicolaysen aus dem Jahr 2015.

Die Ausstellung „Faszination Schmuck – 7000 Jahre Schmuckkunst im MAKK“ ist ab 18. Dezember 2024 geöffnet. Parallel dazu erscheint ein Buch mit 452 farbigen Abbildungen im Verlag Arnoldsche Art Publishers (ISBN-Nummer 978-3-89790-722-5).

 

Faszination Schmuck: 7000 Jahre Kunst für den Körper
Der „Steinhaufenring“ des international renommierten Schmuckkünstlers Karl Fritsch aus dem Jahr 2007. Foto: MAKK
Faszination Schmuck: 7000 Jahre Kunst für den Körper
Humor im Schmuckdesign: Edelstahl-Halskette „Brille (Siegmund Reiss)“ von Sawa Aso (2020). Foto: MAKK
Faszination Schmuck: 7000 Jahre Kunst für den Körper
Typische Brosche aus dem 19. Jahrhundert mit Porträtdarstellung eines Jungen. I.Stin, verm. England, um 1852. Foto: MAKK
Faszination Schmuck: 7000 Jahre Kunst für den Körper
Kleinste Goldkügelchen in Granulations-Technik bilden auf dieser Brosche von Elisabeth Treskow (1967) das Dekor. Foto: MAKK

makk.de

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