Hokusai: Japanische Holzschnitte von Meisterhand

Katsushika Hokusai

Kein japanischer Maler und Grafiker hat die europäische Kunst so beeinflusst wie Katsushika Hokusai. Ein neuer Bildband von Taschen zeigt, womit.

Über 720 Seiten voller Holzschnitte, Malereien und Buchillustrationen: Es gibt wohl keine zweite Monografie des Künstlers Katsushika Hokusai von diesem Umfang. Der Taschen-Verlag hat für seine Neuerscheinung „Hokusai“ in mehr als 100 Institutionen weltweit die Kunstwerke des Meisters neu fotografieren lassen. Die Abbildungen vermitteln einen Eindruck davon, was Claude Monet, Camille Claudel, Edgar Degas, Paul Klee, Gustav Klimt und andere fasziniert haben dürfte. Denn Hokusai (1760 – 1849) diente vielen europäischen Künstlerinnen und Künstlern als Inspiration – für Werke des Impressionismus und Expressionismus, des Jugendstils und der Wiener Sezession.

Weltberühmt: Die große Welle vor Kanagawa

Seine bekannteste Arbeit darf in diesem Buch nicht fehlen: „Die große Welle vor Kanagawa“, ein Farbholzschnitt mit Booten in rauer See vor der Küste Japans. Sie ist Teil einer Serie mit dem Titel „36 Ansichten des Berges Fuji“, die zwischen 1830 und 1836 entstand. Abzüge davon werden in namhaften Museen rund um den Globus aufbewahrt – vom British Museum in London über das Rijksmuseum Amsterdam bis zum Metropolitan Museum New York. Das Auktionshaus Christie’s hat 2023 ein Exemplar für den Rekordpreis von 2,76 Millionen US-Dollar versteigert.

Claude Debussy ließ Hokusais Welle auf die Partitur seiner Komposition „La Mer“ drucken. Das Motiv ist als Puzzle erschienen und als Lego-Baukasten. T-Shirts der japanischen Modemarke Uniqlo tragen es auf der Brust. Und seit 2006 steht die Woge als gleichnamige Skulptur auf der Augustusbrücke in Dresden: Der Künstler Tobias Stengel erinnert damit an das Elbehochwasser von 2002.

746 Abbildungen aus allen Schaffensperioden

Doch Hokusai ist weit mehr als dieser eine Brecher. Während seiner 70-jährigen Karriere schuf der Künstler Tausende von Drucken, Zeichnungen und Gemälden. Ein repräsentativer Querschnitt ist auf den 746 Abbildungen des Buches zu sehen. Sie zeigen die ganze Vielfalt an Themen und Techniken, die Hokusai während seiner Laufbahn erkundet hat: Landschaften wie der Kirifuri-Wasserfall stehen neben großformatigen Karten und doppelseitigen Abbildungen aus illustrierten Büchern, darunter auch viele Tierdarstellungen, gespenstische oder erotische Motive. Vier Ausklapp-Tafeln machen das ohnehin stattliche Format des sieben Kilogramm schweren Wälzers noch imposanter.

Andreas Marks, Experte für Japanologie und Kurator verschiedener Museen für japanische und koreanischer Kunst hat die Begleittexte dazu verfasst. Er ordnet Hokusais Werke in ihren historischen Kontext ein und liefert Hintergrundinformationen. Ein perfektes Geschenk für Japan-Freunde oder Sammler, die den berühmtesten Künstler der Edo-Zeit (1603 -1868) besser kennenlernen wollen.

„Hokusai“

Mehrsprachige Ausgabe (Deutsch, Englisch, Französisch)
Hardcover mit Lesebändchen, 175 Euro

722 Seiten, 29 x 39,5 cm, 6,95 kg

ISBN 978-3-8365-9188-1

 

Hokusai: Japanische Holzschnitte von Meisterhand
Die Monografie enthält 746 größtenteils neu fotografierte Abbildungen. Foto: Taschen
Hokusai: Japanische Holzschnitte von Meisterhand
Vier großformatige Ausklapp-Tafeln entfalten eine besondere Faszination. Foto: Taschen
Hokusai: Japanische Holzschnitte von Meisterhand
Bedarf keiner Erklärung: der Farbholzschnitt „Die große Welle vor Kanagawa“. Foto: Taschen
Hokusai: Japanische Holzschnitte von Meisterhand
Der Japanologe und Kunstexperte Andreas Marks schrieb die Begleittexte. Foto: Taschen
Hokusai: Japanische Holzschnitte von Meisterhand
„Südwind bei klarem Morgen“, auch bekannt als Hokusais „Roter Fuji“. Foto: Taschen

 

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