Die Kult-Tasche von 1969 – jetzt in Murano-Glas

Paco Rabanne hat seine legendäre Assemblage-Tasche neu erfunden

Paco Rabanne hat seine legendäre Assemblage-Tasche neu erfunden – mit handgefertigten Glasscheiben von Venini aus Italien.  

Auch 55 Jahre nach der Vorstellung wirkt das Design noch mutig: Paco Rabanne präsentierte seine Assemblage-Tasche 1969 – damals aus Edelstahl-Plättchen, die von Ringen aus demselben Material zusammengehalten wurden. Der Modeschöpfer, bekannt für futuristische Kettenhemden und Pailletten-Kleider hatte sich von den Stahlschürzen französischer Metzger dazu inspirieren lassen. Eine Metallkette, wie sie an Toilettenspülkästen üblich war, diente zum Umhängen.

Innovative Edition der ikonischen Umhängetasche

Spätere Ausgaben der „1969 Bag“ bestanden aus Aluminium und Messing, ergänzten das ikonische Design mit Applikationen aus Schafwolle, Leder oder Raffia-Stroh. Doch lange nicht mehr hat sich das Mode-Label so draufgängerisch gezeigt wie in der aktuellen Kollektion Frühjahr-Sommer 2025.

Für die „Artisan Editions“ („Kunsthandwerkliche Auflagen“) arbeitet Paco Rabanne mit drei Manufakturen zusammen. Sie interpretieren die Idee des Gründers neu – und ganz in seinem Sinne. Schließlich wurde der Meister wegen unkonventioneller Materialauswahl auch „Klempner der Modebranche“ genannt, Coco Chanel gab ihm den Spitznamen „Metallurgiste“.

Drei Manufakturen, drei Materialien

Das Pariser Schmuckhaus Arthus Bertrand fertigt eine Version in 18 Karat Gold an, deren 157 Medaillons das „Shower of Star“-Motiv des Juweliers tragen. Vom Keramikatelier Astier de Villatte stammt eine Ausführung mit weiß glasierten Scheibchen aus dem Brennofen. Und Venini, der Glashersteller aus Murano bei Venedig, steuert seine Expertise in mundgeblasenem Kristall bei.

Die „Capsule Collection“ von Venini gefällt uns besonders gut, weil sie Paco Rabannes Designsprache nicht nur auf ein anderes Material überträgt, sondern mit der Transparenz des Stoffes auch einen neuen Look kreiert. Jede Tasche besteht aus 240 Glasscheiben, die in sechs verschiedenen Farbtönen erhältlich sind. Jede einzelne durchläuft einen mehrstufigen Prozess, der ihr Farbverlauf und Marmorierung verleiht. Danach werden die sogenannten Pastillen 24 Stunden lang bei 770 °C im Ofen gebrannt. Ein scharfer Wasserstrahl schneidet sie präzise in Form, ehe sie von Hand ihre Bohrungen erhalten und für den Schlussbrand noch einmal 24 Stunden lang in den Ofen kommen.

Die abschließende Politur gibt dem Material einen tiefen, plastischen Glanz.

Ein Kult-Status ist den Neuauflagen sicher. Dafür bürgt schon ihre Seltenheit: Alle Taschen werden nur in streng limitierten Auflagen produziert oder einzeln als Sonderbestellung erhältlich sein. Das dürfte besonders für „Rabanne x Arthus Bertrand 1969 Bag“ in 18 Karat Gold gelten. Sie kostet rund 250.000 Euro – zu besichtigen in der Pariser Rabanne-Boutique an der Avenue Montaigne.

 

Die Kult-Tasche von 1969 – jetzt in Murano-Glas
Die Glas-Pastillen von Venini durchlaufen bei der Herstellung einen mehrstufigen Prozess mit zwei Bränden. Foto: Paco Rabanne
Die Kult-Tasche von 1969 – jetzt in Murano-Glas
Vom Original inspiriert und doch neu interpretiert: Die „1969 Artisan Edition“ in Murano-Glas. Foto: Paco Rabanne
Die Kult-Tasche von 1969 – jetzt in Murano-Glas
Jede einzelne Glasscheibe wird von den Kunsthandwerkern in Murano auf Hochglanz poliert. Foto: Paco Rabanne

 

fashion.rabanne.com

www.venini.com